Alle Beiträge von Lorenz Hirni

21.11.2020 Workshop „Sträucher richtig schneiden – für mehr Natur“

Am Samstag, 21. November 2020, führt uns der Naturexperte Daniel Mosimann in diesem Workshop von 9 – 12 Uhr auf dem Naturgelände Hunziken in die Kunst des Sträucher-Schneidens ein. Um einen Beitrag für mehr Natur zu leisten. Die Teilnehmenden packen gleich mit an.

Flyer mit weiteren Infos und Anmeldeadresse:

Graureiher

Der Graureiher (Ardea cinerea) ist schon seit vielen Jahren – d.h. längst vor den Gewässervitalisierungsmassnahmen, der Renaturierung des Hechtenlochs, der Aufwertung der Hunzigenau und der Renaturierung von zahlreichen Wiesenflächen – in der Natur von Hunziken heimisch. Meistens jagt er alleine. Es konnten aber auf der Pächterhauswiese schon 13 Graureiher gleichzeitig beim Jagen beobachtet werden. Den Rekord hält seit Jahren ein Reiher aus dieser Gruppe: innerhalb von 15 Sekunden schaffte er es, zwei Mäuse (evtl. war das zweite Opfer ein Maulwurf) mit seinem spitzen Schnabel zu erwischen und zu verschlingen. Manchmal liefern sich Reiher und Greifvögel aggressive Gefechte. Ein Bussard hat sich im Jahr 2020 darauf spezialisiert, hoch oben auf einem Baum zu spähen, wenn unten auf der Wiese eine grössere Gruppe Graureiher am Jagen war. Einige Male schaffte er es nach einem rasanten Flug, einem Reiher die Beute wegzuschnappen. Auch Graureiher spezialisieren sich manchmal auf bestimmte Standorte oder Beuten. Auch die hohe Zahl von Graureihern ist in Hunzike kein Grund für das Fischsterben: sie fressen mittlerweile hauptsächlich auf Wiesen.

Mehr über Graureiher allgemein

(Bild: L. HIrni)

2020.06.20 Workshop „Neophyten erkennen und entfernen – Natur fördern“

Mit dem bekannten Natur- und Wildpflanzen-Experten Daniel Mosimann lernen wir in Theorie und Praxis die Bedeutung von Neophyten für einheimische Arten und ökologische Gleichgewichte, einzelne Neophyten und ihre Bekämpfung kennen. Um das Thema Neophyten kommt heute praktisch niemand mehr herum – zumindest wenn man Natur fördern und die Verantwortung für die Pflanzenwelt im eigenen Garten oder auf dem eigenen Gelände übernehmen will. In diesem Einführungskurs erhalten die Teilnehmenden wichtige Informationen über die unerwünschten Neophyten. Nach dem Einführungsteil im Herrenhaus packen wir auf dem Gelände gleich richtig an.

Flyer mit allen Infos:

Rothirsch

In den letzten Jahren verirrte sich bloss einmal von uns festgestellt ein Rothirsch nach Hunziken: der Hirsch mit stolzem Geweih kam aus dem Auenwald der Hunzigenau durch das Eselgehege, hielt kurz Ausschau, sprang über den Zaun und trabte dann über die Pächerhauswiese zur Grossmatt und über Bahngeleise und Strasse Richtung Schwandwald.

Mehr über Rothirsche

Eisvogel

Seit Ende 2018 stattet der Eisvogel (Alcedo atthis) dem Teich hinter dem Herrenhaus Hunziken regelmässig, im Januar mehrmals täglich, einen Besuch ab. Die eventuell noch im Teich vorhandenen Fische dürften für den Eisvogel zu gross sein, dafür scheinen ihm die Insektenlarven an der Oberfläche des Teichs zu schmecken.

Europäischer Biber

Der europäische Biber (Castor fiber) war für die PP Naturschutzgruppe Hunziken und insbesondere die Kids-Bibergruppe von Anfang an DAS Säugetier, das es in Hunziken zu beobachten und zu schützen galt. Mit dem Biberfachmann Kaspar Klopfstein lernte die Naturschutzgruppe auf Exkursionen , den Bibergruppe-Nachmittagen, -Wochenenden und -Beobachtungen dieses beeindruckende Säugetier kennen, welches wie kein anderes die Gewässerläufe in Hunziken gestaltet und neue Lebensräume für viele andere Lebewesen schafft. Die Bibergruppe legte auch „Biberschutzgebiete“ fest, in denen die Kids auch Weiden steckte. Die Biber bedankten sich bereits im ersten Bibergruppe-Jahr mit einem neuen Damm mitten in einem der Biberschutzgebiete. Heute sind die „Biberschutzgebiete“ zu wunderbaren, ökologisch wertvollen kleinen Landschaften mit geänderten Wasserläufen geworden.

In Hunziken sind die „Schäden“, welche die Biber verursachen, geradezu erwünscht. Es war auch der Biber, welcher den Anlass dazu setzte, dass sich „Natur Hunziken“ ab 2017 für ein Jagdverbot auf dem gesamten Gelände der Dr. Werner Sidler Stiftung in Rubigen einzusetzen begann. Mit der geplanten Revision des eidg. Jagdgesetzes war auch zu befürchten, dass der Bundesrat dereinst die Jagd auf Biber zulassen würde – und dies wollten die Biber-Ranger der Kids-Bibergruppe unbedingt verhindern. Die Befürchtungen der Kids der Bibergruppe waren denn auch sehr konkret: manchmal mussten sie es an Samstagnachmittagen hinnehmen, dass in nächster Nähe geschossen wurde, wenn sie im Auenwald unterwegs waren. Die Jagd auf Biber sollte nun aber auf lange Sicht hinaus ausgeschlossen sein: im Jahr 2020 beschloss der Gemeinderat von Rubigen, beim Kanton zu beantragen, dass das gesamte Naturgelände Hunzigen zum Wildschutzgebiet zu erklären sei.

In Hunziken gibt es mittlerweile kein Gewässer mehr, um welches keine Biberspuren zu finden sind. Selbst wenn Biber ausserhalb von Hunziken dereinst zur jagdbaren Art erklärt werden sollten, werden sie hier stets ein 43 Hektar grosses Refugium mit verschiedenen Wasserläufen finden. Und menschliche Freundinne und Freunde, die sich für sie einsetzen.

(Bilder: Bibergruppe/K. Klopfstein/L. Hirni)

Biber: Jungtier in der Hunzigenau vor der „Biberinsel“. Es kann zwar schon tauchen, ist aber aufgrund seines Körperbaus noch häufiger an der Wasseroberfläche als seine Eltern oder die Vorjahresgeschwister. In knapp zwei Jahren wird es von seinen Eltern aus dem Bau geworfen werden und muss sich eine neue Heimat suchen.
Biberspuren in einem der „Biberschutzgebiete“ von Natur Hunziken.